Lysa – Ausdruckstanz mit dem Thema „Flucht“
„Lysa“ heißt die Tanzproduktion, die auf Empfehlung unseres ehemaligen Sportlehrers für die dritten und vierten Klasse sowie die ganze Mittelschule aufgeführt wurde.
Liest man Lysa rückwärts, so kann man das Wort Asyl lesen. Der Tanz war sehr beeindruckend und gefühlvoll. Die Zuschauer entdeckten viele Verknüpfungen mit früheren und heutigen Themen. Der Tanz thematisierte die Flucht aus Kriegs- oder Krisengebieten in „bessere Länder“. Man konnte sehen, wie ein Boot während eines Gewitters über das Meer fuhr. Ein weißes Tuch symbolisierte sowohl die Bootswände als auch eine Mauer, über die Leute flüchten wollten. Im Hintergrund hörte man verzweifelte Hilferufe und das Wort „Mauer“. Ein paar Zuschauer erkannten dort eine Parallele zur Mauer zwischen der BRD und der DDR. Andere sagten, sie sähen dort die Mauer zwischen dem spanischen Ceuta und Afrika. Im dritten und letzten Teil der Vorführung konnte man sehen, wie die geflüchteten Menschen in einem neuen Land lebten.
Man konnte die Gefühle der Menschen spüren und sehen. Sie hatten Hoffnung auf ein neues und besseres Leben. Man konnte aber auch die Angst und den Trauer fühlen, die diese Leute haben.
Insgesamt hat man im ersten und zweiten Teil Gänsehaut bekommen. Das lag wohl an der dramatischen Musik, die dieses Stück begleitete. Im dritten Teil wurde die Musik dann ruhiger und man konnte die Erleichterung der Flüchtlinge nachfühlen. Die Künstlerinnen haben sich sehr viel Mühe gegeben, um uns zu zeigen wie dramatisch so eine Flucht ist.
~Jonas Thibaut, Nina Graf
Das sagen unsere Mitschüler – ein Interview von Enya und Lisa
„Hast du sofort erkannt, worum es in dem Ballettstück ging?“
„Ja, es ging um die Flüchtlingssituation“.
„Welche Szenen sind dir in Erinnerung geblieben?“
„Die Szene am Anfang,als sie mit dem Boot gestrandet sind. Es hat auf mich so gewirkt, als ob sie aus dem Boot gefallen ist und versucht hätten, nicht zu ertrinken. Sie hatten nichts zum Essen und Trinken, sie waren schwach und manche sind zurückgefallen auf dem Weg. Aus einer Szene konnte man sehen, dass eine Tänzerin ihre Freundin getragen hat, es hat so ausgesehen als ob die Stärkeren die Schwachen tragen.“
„Ich kann mich an eine Kriegssituation erinnern, als die Tänzer „erschossen“ wurden.“
„Dann war die Szene, bei der eine Situation nachgestellt wurde, dass Leute über die Grenze wollen, aber nicht können.“
„Wie fandest du die Musik?“
„Manche Szenen wurden mit dramatischer Musik unterlegt, meistens war es keine richtige Musik, sondern Geräusche wie das Rauschen der Wellen oder ein Gewitter“
„Die dritte Szene war ja ruhiger – welches Symbol war da das weiße Tuch?“
„Ich glaube, dass dasTuch Hoffnung für die Tänzerinnen symbolisiert hat. Sie haben sich alle darin eingewickelt.“
Interview mit den Ballett-Tänzerinnen von der Ballettakademie Regensburg, die das Stück „Lysa“ getanzt haben
Wie kamen Sie zu dieser Geschichte?
Ein Bild mit einem sterbenden Jungen hat uns dazu inspiriert. Wir wollten die aktuelle Flüchtlingssituation darstellen.
Wie lange haben Sie für dieses Stück geprobt?
Wir proben seit einem halben Jahr samstags und sonntags.
Wie lange tanzen Sie schon Ballett?
Das ist bei jeder Tänzerin unterschiedlich, die meisten zwischen 7 bis 15 Jahre.
An wie vielen Schulen haben Sie dieses Stück schon vorgeführt?
Wir haben das Stück schon an fünf Schulen gespielt, jedoch haben wir noch eine Tour geplant.
Hintergrundwissen zum Ballettstück „Lysa“ – Flüchtlingsströme nach Europa
Die Website „Lucify“ zeigt sehr anschaulich, wie und wohin Flüchtlinge nach Europa fliehen.
Die Grafik und der Text sind sehr informativ gestaltet und zeigen auf, wie viele Menschen eigentlich Platz in Europa benötigen.
https://www.lucify.com/the-flow-towards-europe/
Empfohlen von Felix Hochmuth und Oliver Menzel.