Sucht – damit es keine Problem wird

Sind Drogen ein Problem an unserer Schule?  –

Nein! Diese Frage können wir eindeutig verneinen.

Dennoch waren sie Thema eines fast zweiwöchigen Projektes vom 06. bis 15. November 2018 an der Mittelschule Kallmünz, das von Lehrerin Claudia Aufhauser und Jugendsozialarbeiterin Sandra Gansbühler in der 6. und 7. Jahrgangsstufe zur Drogen-Prävention durchgeführt wurde, denn Prävention macht nur dann Sinn, wenn noch keine Abhängigkeit vorliegt. Mit einbezogen wurden auch Drug Stop Drogenhilfe Regensburg e.V. und die ADTV-Tanzschule Schick aus Lappersdorf, wobei der Schwerpunkt der Prävention auf das legale Suchtmittel Alkohol zielte.

Zum Einstieg gaben die Schüler bereitwillig Auskunft über ihre Konsumgewohnheiten, so dass ein Konsumprofil erstellt werden konnte. Dabei kamen nicht nur stoffgebundene Suchtmittel zur Sprache wie Nikotin, Alkohol, Cannabis und Amphetamine, sondern auch stoffungebundene wie Putz-, Kauf- und Spielsucht. Bei der Frage, warum denn jemand überhaupt Suchtmittel konsumiere, nannten die Schüler vor allem Neugier, Überlastung, Leistungsdruck, Gruppenzwang, den Wunsch nach Anerkennung und Zuwendung und auch die Vorbildwirkung durch Erwachsene, vor allem auch der Eltern. In der Krisenzeit Pubertät komme der Wunsch nach Auflehnung und nach Abgrenzung von den Eltern hinzu. Was macht nun einen Genießer aus und ab wann gilt man als süchtig? Die Beantwortung dieser Frage und die Kriterien für die Unterscheidung von Genuss und Sucht fanden großes Interesse bei den Jugendlichen.

Während zwei Unterrichtsstunden gab Felix Domnick von DrugStop kompetent und geduldig Auskunft zu allen Fragen der Schüler rund um Suchtmittel und Sucht.

„Wie entkomme ich dem Sog der Sucht?“, wollten die Schüler wissen. In der Gruppe fanden sie schnell die Antwort. „Ich muss stark sein, ich muss selbstbewusst genug sein, um Nein sagen zu können und ich brauche ausreichend andere Quellen, aus denen ich meine Bedürfnisse befriedigen kann, denn starke Kinder brauchen keine Drogen!“ Die Schüler fanden „Tankstellen“, um den „inneren Tank“ aufzuladen. Sie erkannten das Potenzial von positiven Erlebnissen mit Eltern und  Freunden und von Hobbys. Um Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein aufzubauen und Freude zu haben, tanzte Daniela Schick in fünf Doppelstunden mit den Schülern HipHop. „Super!“, „toll!“, „Schade, dass es nur so kurz ist“, meinten die Schüler. „Vielleicht gehe ich doch zum Tanzen!“, überlegten manche. Sie erkannten sofort die Möglichkeit, durch Tanzen ihren „Tank“ aufzufüllen, stark zu werden. Diese Ansicht vertritt auch Daniela Schick, deren Tanzschule unter dem Motto „Tanzrausch statt Vollrausch“ Tanzkurse für Jugendliche abhält.

In weiteren Unterrichtseinheiten versuchten die Referentinnen die Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz zu stärken und dieses Thema auch den Eltern nahezubringen.  Die Eltern erschienen zahlreich zu einem Vortrag am späten Donnerstagvormittag und stiegen interessiert und engagiert in die Diskussion ein. Als Höhepunkt und Abschluss zeigten die Schüler mit ihrer Tanzlehrerin die einstudierten Tänze und reichten den Eltern Cocktails, die sie bereits am Morgen mit der Lehrerin für Soziales, Cornelia Fenk, zubereitet hatten. Selbstverständlich alkoholfrei! Spaß auch ohne Alkohol ist möglich!

Ein Tipp in der Vorweihnachtszeit:

Auch Punsch ohne Alkohol schmeckt!

Alkoholfreier Früchte-Punsch mit Gewürznelken

500 ml Apfelsaft, 100 ml Mangosaft, 100ml Maracujasaft,

300ml Früchtetee, 200 ml frisch gepresster Orangensaft,

1 Zimtstange, 3 Gewürznelken, 2 El Honig

Säfte erwärmen, restliche Zutaten dazugeben und mit Deckel ca. 30 Minuten ziehen lassen.

Nicht kochen!

(vgl. freundin 25/2018, S. 127)

 

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